Im Bild von links nach rechts:
Ass.-Prof. Dr. Günther Zimmermann, Uni Wien,
Univ.-Prof. Dr. Helmut Birkhan, Uni Wien
Univ.-Prof. Dr. Ingrid Bennewitz, Uni Bamberg
Univ.-Prof. Dr. Bernd Thum, Uni Karlsruhe
Univ.-Prof. Dr. Hermann Reichert, Uni Wien
Univ.-Prof. Dr. Ulrich Müller, Uni Salzburg

 

Am 7. und 8. Oktober 1995 fand im Saal der Bank- und Sparkassen-AG Waldviertel Mitte in Zwettl ein internationales Walther von der Vogelweide-Symposion statt, an dem hochrangige Universitätsprofessoren aus dem In- und Ausland teilnahmen.

Prof. Dr. Helmut Birkhan, der wissenschaftliche Leiter dieses Symposions, vertrat bei einem Rundfunkinterview während des Symposions die Ansicht, dass das Waldviertel mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent gegenüber 30 Prozent für die anderen bisherigen Bewerber die Heimat Walthers von der Vogelweide gewesen sei.

Bei einem späteren Interview präzisierte Prof. Birkhan seine Ansicht noch einmal folgendermaßen: „Auch heute – und noch mehr als früher – scheint mir die von Walter Klomfar vorgelegte Argumentation durchaus einleuchtend und daher das Waldviertel mit großem Abstand die wahrscheinlichste Heimat Walthers zu sein“.

Nach Abschluß des Symposions äußerte sich Prof. Bernd Thum von der Universität Karlsruhe in seinem Schlußwort zu dieser Theorie wörtlich:

„Es gibt überhaupt keine bessere Theorie zur Heimat Walthers als die Waldviertel-Theorie. So viele Argumente für eine Zuweisung Walthers in diese Region kann kein anderer Diskurs bringen: Es ist die Rodung, es ist das Nibelungenlied-Versmaß, es ist der Landherr aus Böhmen, und so viele andere Dinge überlappen sich, dass man fast von einem kriminalistischen Effekt sprechen könnte, von einer Rasterfahndung, bei der die Verhaftung des Verdächtigen – in diesem Falle des Waldviertels – unmittelbar bevorsteht.“
 

Der 800jährige Pelzrock
Am 12. November des Jahres 1203 erhielt Walther von der Vogelweide im Bischofs-Marckhof in Zeiselmauer (bei Tulln, Niederösterreich, ca. 25 km nordwestlich von Wien) aus den Händen des Passauer Bischofs Wolfger von Erla für einen Pelzrock 5 solidi longi geschenkt. Diese Schenkung ist in den Reiserechnungen des Bischofs vermerkt: „Sequenti die apud zei[zemurum] walthero cantori de vogelweide pro pellicio .v. sol. longos”

Anlässlich des 800. Jahrestages dieser Schenkung fand von 24. bis 27. September 2003 ein großes internationales Walther von der Vogelweide-Symposion in Zeiselmauer statt.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften hatte schon 2002 zahlreiche namhafte Walther-Forscher und -Forscherinnen, darunter auch Walter Klomfar, zu diesem Symposion eingeladen und die gesamten Reise- und Hotelkosten übernommen. Während die Vorträge auf Grund der hohen Teilnehmerzahl (26 Vortragende) in zwei Sektionen in der Schule von Zeiselmauer stattfanden, wurde Mittag- und Abendessen in den Räumen des einstigen Bischofs-Marckhofes aus dem 11. Jahrhundert, in dem sich jetzt das Restaurant „Zum lustigen Bauern“ befindet, eingenommen.

In diesem Bischofs-Marckhof hatte Walther von der Vogelweide von Bischof Wolfger am 12. November des Jahres 1203 jene 5 solidi longi erhalten, die für die Walther-Forschung das einzige urkundliche Lebenszeugnis des berühmten Minnesängers und Spruchdichters darstellen.


Abschlussfoto der Symposionsteilnehmer vor der Schule in Zeiselmauer am letzten Tag des Symposions

Diese Vorträge stellen im wesentlichen den derzeitigen Stand in der Walther-Forschung dar und wurden in den Sitzungsberichten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wissenschaften,ophisch- Historische Klasse, Band 721 (Hg. Helmut Birkhan) veröffentlicht. Im Rahmen einer kleinen Feier am 11. 11. 2005 wurde das umfassende Werk in den Räumen des Landesschulrates von Niederösterreich in St. Pölten der Öffentlichkeit vorgestellt.


Der 800jährige Pelzrock

Walther von der Vogelweide
Wolfger von Erla
Zeiselmauer
(Hg. Helmut Birkhan)

Alle Rechte vorbehalten
ISBN 3-7001-3467-3
Copyright 2005 by Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien
http://hw.oeaw.ac.at/3467-3

 



  • Walter Klomfar - 1931 in Wien geboren,
    Lehre als Werkzeugmacher, verheiratet, 3 Söhne.
  • 1959 Eintritt als Reporter und Redakteur bei einer internationalen Presse-Agentur.
  • 1973 Erwerb und Übernahme der Presse-Agentur, Vertragspartner von „ORF“, United Press International, „Associated Press“, „Agip“ (Frankreich), „Kyodo News“ (Japan), „Conti Press“ (Deutschland) sowie weiteren namhaften Presseagenturen in ganz Europa. Akkreditiert bei Bundespressedienst, Präsidentschaftskanzlei, Bundeskanzleramt sowie allen österreichischen Ministerien. Zahllose Veröffentlichungen über aktuelle Ereignisse in Wort und Bild in vielen Medien des In- und Auslandes.
  • 1975 Erwerb eines Zweitwohnsitzes im Waldviertel bei Zwettl.
  • 1982 Veröffentlichungen über Heimat- und Wüstungsforschung.
  • 1987 Entdeckung der Zusammenhänge zwischen der mittelalterlichen Dorfwüstung WALTHERS und der angrenzenden großen Vogelweide durch eine im Stift Zwettl aufbewahrte Flurkarte. Veröffentlichungen in Fachpublikationen und Lichtbildervorträge.
  • 1988 Einladung zur Teilnahme am internationalen Walther von der Vogelweide-Symposion in Traunstein und Zwettl mit Lichtbildervortrag und Exkursion ins einstige Dorf WALTHERS zwischen Allentsteig und Zwettl. Weitere Veröffentlichungen und Vorträge.
  • 29.8.1992 Errichtung und feierliche Übergabe eines „Walther-Gedenksteines“ im einstigen Dorf WALTHERS an die Öffentlichkeit.
  • 2.2.1993 Goldene Medaille des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich.
  • 1994 Freilegung und Rekonstruktion eines der beiden mittelalterlichen Dorfbrunnen von WALTHERS mit anschließender feierlicher Segnung und Übergabe an die Öffentlichkeit am 10.9.1994.
  • 7.11.1994 Gründung des Vereins „Forschungsgemeinschaft Walther von der Vogelweide ein Waldviert-ler“ (135 Mitglieder im Jahre 2002 ).
  • 1995 Planung, Vorbereitung und Durchführung eines wissenschaftlich hochkarätig besetzten internationalen Walther von der Vogelweide-Symposion am 7. und 8. Oktober in Zwettl, mit Unterstützung der Stadtgemeinde Zwettl, des Waldviertel-Managements und der Kulturabteilung des Amtes der NÖ Landesregierung. Lichtbildervortrag und Exkursion ins einstige Dorf WALTHERS
  • 1999 Gemeinsam mit der Stadt Zwettl erste konkrete Schritte zur Planung und Errichtung eines Walther von der Vogelweide-Denkmals auf dem Neuen Markt in Zwettl, in Zusammenarbeit mit der NÖ Kulturabteilung.
  • Juli 2000 Präsentation der Broschüre „Walther von der Vogelweide und das Waldviertel“ im Rahmen der Schriftenreihe „Zwettler Zeitzeichen“ (Nr. 3)
  • 28. – 29. Juli 2000 Einladung zur Teilnahme am Walther von der Vogelweide-Symposion auf Schloß Rosenau bei Zwettl mit Lichtbildervortrag und Exkursion ins einstige Dorf WALTHERS zwischen Allentsteig und Zwettl.
  • 27.5.2002 Präsentation der Farb-Broschüre „Das Waldviertel - Die Heimat Walthers von der Vogelweide. Eine Theorie stellt sich vor“
  • März 2003 Gestaltung der Internetseite (www.walthers.at) gemeinsam mit dem Verein Information Waldviertel.
  • 24. – 27. September 2003 Teilnahme als Vortragender am großen internationalen Walther von der Vogelweide-Symposion in Zeiselmauer  auf Einladung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 26 Wissenschafter aus USA, Kanada, England, Frankreich, Holland, Schweden, Deutschland und Österreich präsentierten hier ihre neuen Erkenntnisse in der Walther-Forschung.
  • 5.11.2005  Verleihung der Anerkennungsmedaille des Bildungs-und Heimatwerkes Niederösterreich für Verdienste um die Erwachsenenbildung.
  • 11.11.2005 Präsentation der Theorie Walter Klomfars in den Sitzungsberichten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse,  Band 721 (Hg. Helmut Birkhan) mit allen anderen am Walther-Symposion in Zeiselmauer gehaltenen Vorträgen.

 

Auf Initiative des früheren Zwettler Bezirksschulinspektors Reg. Rat. Dr. Franz Trischler wurde 1991 eine aus sechs Personen bestehende Arbeitsgemeinschaft gegründet, die sich anfänglich die Errichtung eines Gedenksteines im einstigen mittelalterlichen Dorf WALTHERS zwischen Allentsteig und Zwettl zum Ziel gesetzt hatte. Später wurde auch einer der beiden Dorfbrunnen von WALTHERS ausgegraben und nach mittelalterlichen Vorbildern rekonstruiert.
 


Im Bild v.l.n.r: Der damalige Bauernbundobmann Josef Poinstingl (Hörmanns), Amtsdir. Wilfried Reichenvater (Wien-Hörmanns), Kulturstadtrat Leopold Rechberger (Zwettl), Walter Klomfar (Wien-Groß Haslau), Reg.Rat Dr. Franz Trischler (Wien-Zwettl), Dir. Franz Fichtinger (Zwettl).

Der Bürgermeister der Stadt Zwettl, ÖK.Rat Franz Pruckner, und Dir. Adi Kastner vom Waldviertel-Management sagten spontan aktive Mithilfe zu, der sich auch die Bevölkerung der Umgebung anschloß. Für die Errichtung des Gedenksteines und des 1994 rekonstruierten Dorfbrunnens aber auch für die Standorte der Informationstafeln wurden von den Landwirten Anton Schön aus Bernschlag, Anton Wurz aus Hörmanns und Alfred Monihart aus Großkainraths entweder Grundstücksparzellen zur Verfügung gestellt oder entsprechende Genehmigungen erteilt. Kommerzialrat Franz Eigl (Zwettl) spendete die ansprechend gestaltete Inschriftentafel für den Gedenkstein.
Der Verein Information Waldviertel, der ÖAMTC Allentsteig sowie Dr. Kurt Kastner spendeten 1996 mehrere zum Walther-Gedenkstein hinweisende Straßentafeln und sorgten auch für deren gezielte Aufstellung.

1995 wurde der Verein "Forschungsgemeinschaft Walther von der Vogelweide - ein Waldviertler" gegründet. Dir. Franz Fichtinger und Amtsdir. Wilfried Reichenvater hatten wesentlichen Anteil daran, dass der neue Verein schon bald über 130 Mitglieder, darunter auch die Städte Zwettl und Allentsteig sowie den Markt Echsenbach, verzeichnen konnte.

In weiterer Folge gab es zahlreiche Aktivitäten: Am 7. und 8. Oktober 1995 wurde in Zwettl ein internationales Walther von der Vogelweide-Symposion durchgeführt, verschiedene Vorträge und die Schaffung eines Werbe-Folders folgten. Im Juli 2000 wurde mit Unterstützung der Stadtgemeinde Zwettl die Broschüre "Walther von der Vogelweide und das Waldviertel" im Rahmen der Schriftenreihe "Zwettler Zeitzeichen" präsentiert. Vom Amt der NÖ Landesregierung / Abteilung für Kultur und Wissenschaft gefördert, erfolgte im Juni 2002 die Präsentation der Broschüre "Das Waldviertel. Die Heimat Walthers von der Vogelweide. Eine Theorie stellt sich vor"

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... und über das Gebiet rund um Walthers:
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www.doellersheim.at

Verein Information Waldviertel